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09/12/2019

Flash boursier

Das Wichtigste in Kürze

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Letzter Stand0.991.1010'463.883'692.3413'166.585'871.917'239.663'145.918'656.5323'354.401'048.96
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Haupttrends:

1. US-Strafzölle auf französischen Produkten?

2. Mehr neue Arbeitsstellen in den USA

 

Wohin geht die Reise nach dem 15. Dezember?

An den Aktienmärkten kam es in der vergangenen Woche zu einigen volatilen Ausschlägen, die wie gewohnt vom Handelskrieg diktiert wurden. Die Rally der letzten Monate, die sich durch die Outperformance der Small und Mid Caps auszeichnete, war in der Tat durch die Hoffnung auf das Zustandekommen eines Abkommens getragen worden, das immer noch aussteht. Donald Trump sorgte mit seinen widersprüchlichen Aussagen einmal mehr für ein Wechselbad der Gefühle, indem er zuerst erklärte, es könnte zweckmässig sein, die Zeit nach den Präsidentschaftswahlen abzuwarten, um dann wieder zu behaupten, das Abkommen stehe kurz vor dem Abschluss.

Der kommende 15. Dezember wird entscheidend sein. Falls es nicht zu einer Verständigung zwischen den USA und China kommt, könnten die USA beschliessen, die vorgesehenen Strafzölle von 15% auf chinesischen Importen im Umfang von 160 Milliarden USD in Kraft zu setzen. China könnte dann im Gegenzug Zölle auf US-Importen im Umfang von 50 Millionen Dollar erheben. Kommt es nicht zu einem Aufschub, mit dem wir jedoch rechnen, würde der Krieg in der Folge – beispielsweise durch die Festlegung von Quoten – an eine andere Front verlagert. Um Ablenkung bemüht, hat Donald Trump mit seinen morgendlichen Tweets weitere Schachzüge eingeleitet. So sollen Stahl und Aluminium aus Argentinien und Brasilien, die der US-Präsident aufgrund der Abwertung ihrer Währungen des unlauteren Wettbewerbs beschuldigt, erneut mit Zöllen belegt werden. Ein weiterer Schachzug ist die Einführung von Zöllen auf französischen Produkten, von Luxusgütern bis zum Käse.

In den USA wurden im November mit +266’000 Jobs weit mehr neue Stellen als erwartet geschaffen (die Konsenserwartung lag bei +180’000). Darüber hinaus wurden die Zahlen der vorhergehenden Monate nach oben revidiert. Bei den Löhnen resultierte ein jährliches Wachstum von 3,1%. Zurzeit gibt es somit nur wenig Inflationsdruck. Daher ist auch nicht damit zu rechnen, dass sich der Ton der US-Notenbank Fed ändert, die anlässlich ihrer Sitzung vom kommenden Mittwoch höchstwahrscheinlich am Status Quo festhalten wird.

Erwähnenswert ist auch der Rückgang der Industrieproduktion Deutschlands um 1,7% im Oktober, was belegt, dass die deutsche Wirtschaft noch nicht über den Berg ist. Im laufenden Jahr ist der Automobilverkauf um über 5% zurückgegangen, was sich auch nachteilig auf den Chemiesektor ausgewirkt hat. Die Zahlen in Asien stimmen dagegen zuversichtlich mit einem annualisierten BIP-Wachstum Japans von 1,8% gegenüber den Schätzungen, die bei nur 0,6% lagen. Der chinesische Einkaufsmanagerindex (EMI) für die Industrie legte im November weiter auf 51,8 Punkte zu. Bei den Exporten resultierte jedoch eine Einbusse von 1,1% p.a.

 

Saudi Arabian Oil Company (ISIN: SA14TG012N13, Kurs: SAR 32.-)

Am vergangenen Donnerstag fand der Börsengang von Saudi Aramco, dem weltweit grössten Unternehmen, statt. Die Absicht hinter dieser Transaktion ist offensichtlich: Einen Teil des Erdölriesen an die Börse bringen und mit dem Erlös die Wirtschaft Saudi-Arabiens diversifizieren (zurzeit werden 70% der Staatseinnahmen mit dem Verkauf von Erdöl generiert). Kronprinz Muhammad bin Salman hatte ursprünglich die Absicht, USD 100 Mrd. zu lösen, indem er 5% des Kapitals an die Börse bringt, d.h. er rechnete mit einer Börsenbewertung des Unternehmens von USD 2‘000 Mrd. Allerdings wurde dieser Plan durch verschiedene Ereignisse, wie geopolitische Zwischenfälle, Rückgang des Erdölpreises aufgrund von Befürchtungen hinsichtlich des Weltwirtschaftswachstums, Zurückhaltung der Investoren bei anderen IPOs usw., verunmöglicht.

Letztlich umfasst die IPO 1,5% des Kapitals und der Preis von 32 saudischen Riyal (USD 8.50) ergibt eine Bewertung von USD 1‘700 Mrd. für Saudi Aramco. Dies wird jedoch ausreichen, um den Rekord der grössten IPO der Geschichte knapp zu schlagen, derjenigen von Alibaba aus dem Jahr 2014 mit USD 25 Mrd. Die Emission erfolgt in Riyal, denn das Unternehmen wird vorerst nur an der lokalen Börse Tadawul kotiert sein.

Der Titel soll im Laufe des Dezembers in die MSCI-Indizes aufgenommen werden, was bedeutet, dass zahlreiche Anleger «ohne eigenes Zutun» in Saudi Aramco investiert sein werden. Der Titel scheint allerdings hoch bewertet. Der Erdölsektor befindet sich eindeutig nicht im Aufwind, sowohl was ethische Überlegungen (wachsendes Interesse an «grünen» Anlagen) als auch finanzielle Kriterien anbelangt (die weltweiten Wachstumssorgen beeinflussen den Erdölpreis negativ). 

Die Dividendenrendite von Saudi Aramco (4,4%) liegt relativ betrachtet unter dem Durchschnitt der 5 grössten Branchenakteure (5,5%).

 

Graph. 1.

 

 

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