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05/10/2020

Flash boursier

Das Wichtigste in Kürze

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Letzter Stand0.921.0810'252.403'190.9312'689.044'824.885'935.983'348.4411'075.0223'029.901'081.71
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Haupttrends:

1. Korrektur am US-Aktienmarkt

2. Italienischer PMI überrascht positiv

 

Gesundheitszustand von Donald Trump erhöht Unsicherheit an den Märkten

Die vergangene Woche ist mit einer Korrektur am US-Aktienmarkt zu Ende gegangen. Die Meldung, Donald Trump sei positiv auf Covid getestet worden, hat im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen vom 3. November für zusätzliche Unsicherheit gesorgt. Die Erkrankung des US-Präsidenten wirft in der Tat neue Fragen im Kampf um das Weisse Haus und im Duell gegen Joe Biden auf. Die erste TV-Debatte zwischen den beiden Kandidaten zeichnete sich beiderseits durch persönliche Angriffe und nur wenige Stellungnahmen zu grundlegenden Themen wie den Massnahmen zur Stimulierung der amerikanischen Wirtschaft aus. In den Umfragen führt zurzeit Joe Biden mit einem Vorsprung von 14 Punkten – mit 59% zu 41% – gegenüber Donald Trump.

Die Erholung der Weltwirtschaft setzt sich fort, aber nur langsam. Der US-Arbeitsmarktbericht für den Monat September fiel enttäuschend aus: Es wurden nur halb so viele neue Stellen geschaffen wie im Vormonat (661’000 gegenüber 1‘489’000). Auch das anhaltende Seilziehen der Republikaner und Demokraten im Kongress über ein neues Konjunkturprogramm mahnt zur Vorsicht. Die Demokraten optieren für ein Programm im Umfang von 2‘200 Mrd. Dollar, um auch die Familien, Schulen, Restaurants sowie die Unternehmen und Beschäftigten in der Luftfahrtbranche zu unterstützen. Die Republikaner erachten diese Summe als zu hoch. Damit die Märkte vor dem 3. November wieder in Schwung kommen, wäre ein Katalysator wie eine Vereinbarung in diesem Bereich – oder ein Impfstoff – erforderlich. Das Pharmaunternehmen Moderna, das an der Herstellung eines Impfstoffes arbeitet, hat jedoch bekanntgegeben, dass dieser noch lange nicht bereit sei.

Die Anleger scheinen erleichtert über die positiven Signale in Zusammenhang mit der Gesundheit des US-Präsidenten zu sein. Dieser hat das Krankenhaus für kurze Zeit verlassen können, um seine Anhänger zu grüssen. Der Fokus der Märkte wird jedoch weiterhin auf den steigenden Covid-19-Fallzahlen und den neuen Lockdown-Massnahmen liegen, die in verschiedenen Regionen von New York bis Paris angeordnet werden.

An der Wirtschafsfront startete diese Woche die Veröffentlichung des Einkaufsmanagerindex PMI für den Dienstleistungsbereich in der Eurozone, der mit 48 Punkten im Bereich der Erwartungen lag. Italien überraschte hingegen positiv mit 48,8 im Vergleich zu den 46,6 erwarteten Punkten.

Die Zentralbanken haben sich verpflichtet, die Zinsen noch lange auf tiefem Niveau zu halten. In den USA stiegen die Emissionen von Unternehmensanleihen, die eine Refinanzierung zu geringen Kosten ermöglichen, auf ein Rekordhoch. Auch die Nachfrage nach Staatsanleihen bleibt sehr hoch, insbesondere in Europa, wo neue Unterstützungsmassnahmen seitens der EZB erwartet werden. Die Rendite der 10-jährigen italienische BTP (Buoni del Tesoro Poliennali) ist auf einen historischen Tiefstwert von 0,79% gesunken. Die Rendite für 10-jährige spanische Anleihen fiel auf 0,23%.

 

PALANTIR (ISIN: US69608A1088, Kurs: USD 9.20)

Palantir wurde 2004 in Palo Alto gegründet. Das Unternehmen wurde anfänglich durch den Anlagefonds der CIA unterstützt und spezialisierte sich auf die Bereiche Nachrichtendienst und Verteidigung. Es entwickelte zwei Softwareprogramme: Gotham ist auf Nachrichtendienste für Regierungsbehörden ausgerichtet, während das Data-Mining-Programm Foundry für das kommerzielle Geschäftssegment entwickelt wurde. Es geht darum, fragmentierte Daten zusammenzuführen und in eine einzige Plattform zu integrieren, um die Unternehmen bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Der Börsengang vom vergangenen 30. September fand in Form einer Direktkotierung statt; die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien wurde nicht erhöht. Die am Kapital beteiligten Gründer und Aktionäre haben einen Teil ihrer Beteiligungen am Markt verkauft. Auf Grundlage des am vergangenen Freitag erzielten Schlusskurses von 9.20 Dollar ergibt sich, einschliesslich aller Aktienklassen und Stock Options der Beschäftigten, ein Unternehmenswert von rund 20 Mrd. Dollar. 

Die Unternehmenszahlen sind jedoch nicht ermutigend. Palantir verbrennt sehr viel Cash und verbucht seit seiner Gründung jedes Jahr hohe Verluste. Diese beliefen sich 2019 auf 580 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 743 Millionen Dollar. Die jährliche Wachstumsrate beim Umsatz ist mit einem Anstieg von +25% im 2019 relativ bescheiden. Ein weiterer Faktor, der die Anleger eher von einem Kauf abhalten dürfte, ist die Verteilung der Stimmrechte, die eindeutig zugunsten der Gründungsmitglieder ausfällt. Über den Besitz von Sonderaktien behalten sie die Kontrolle auch bei einer reduzierten Beteiligung. 

Abschliessend ist festzuhalten, dass Palantir eine vielversprechende Zukunft bevorzustehen scheint, da sowohl private als auch öffentliche Organisationen einen zunehmenden Bedarf an Tools für die Datenanalyse haben. Für das laufende Jahr wird mit einem Umsatzwachstum von 41-43% gerechnet. Allerdings sind vor kurzem zahlreiche neue Software-Spezialisten am Markt aufgetreten, wie Snowflakes, Asana oder Jfrog. Selbst wenn sich die Nachfrage beschleunigen sollte, bleibt der Markt hart umkämpft mit Produkten wie Tableau von Salesforce, den Cloud-Lösungen von Amazon Aws oder Power BI von Microsoft. Mit nur 125 Kunden, von denen 20 ganze 65% zum Umsatz beitragen, ist Palantir wenig diversifiziert. Die hohen Fixkosten sind auf die Suche nach Neukunden in der Industrie zurückzuführen. Auch die Marketingausgaben werden die Verbesserung der Betriebsmarge mittelfristig einschränken.

 

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