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21/12/2020

Flash boursier

Das Wichtigste in Kürze

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Haupttrends:

1. Verbindungen zwischen Grossbritannien und verschiedenen Ländern vorübergehend eingestellt

2. Fed lässt Zinsen unverändert und setzt Anleihenkäufe fort

 

Neue Corona-Variante in Grossbritannien schürt erneut Ängste

Die von der Corona-Variante in Grossbritannien ausgelösten Ängste belasten die Börsen zu Beginn dieser Woche. Diese Corona-Mutation soll ansteckender sein als das ursprüngliche Virus und befindet sich gemäss den Aussagen der britischen Gesundheitsbehörden ausser Kontrolle. Damit treten die Fortschritte bei der Impfstoffentwicklung mit der Notfallzulassung des Vakzins von Moderna durch die FDA in den Hintergrund. Im Zusammenhang mit der neuen Virus-Variante wurden verschiedene restriktive Massnahmen ergriffen (Lockdown, Verkehrswege von Grossbritannien in verschiedene Länder auf dem europäischen Kontinent sowie nach Kanada für 48 Stunden unterbrochen). Die neue Viruswelle könnte die eben anlaufende Impfkampagne komplizieren und den Weg zurück zur wirtschaftlichen Normalität äusserst holprig machen. So könnte beispielsweise die Energienachfrage, die sich eben erst erholte, ausgebremst werden und einen erneuten Einbruch des Erdölpreises verursachen. Im Weiteren führt der fehlende Erfolg bei den Brexit-Verhandlungen auch zu einer Abschwächung des englischen Pfunds. Es bestehen nach wie vor bedeutende Differenzen zwischen den Parteien, insbesondere bei den Fischereirechten.

Die gute Nachricht aus den USA, dass nach monatelangem Seilziehen zwischen Republikanern und Demokraten ein Haushaltsplan im Umfang von 900 Mrd. Dollar zustande gekommen ist, der heute Montag im Kongress verabschiedet werden soll, verpufft somit praktisch.

Nach ihrer Sitzung vom 16. Dezember liess die US-Notenbank Fed ihre Zinsen unverändert bei null und gab bekannt, ihre Anleihenkäufe im Umfang von mindestens USD 120 Mrd. pro Monat fortzusetzen, bis die US-Wirtschaft wieder vollbeschäftigt ist und die Inflation bei 2% liegt. Diese Anleihenkäufe unterstützen zusammen mit den lockeren geldpolitischen Bedingungen den Kreditfluss an die Unternehmen und Haushalte. Zur Enttäuschung der Anleger gab die Zentralbank keine Verlängerung der Duration bekannt, sodass die Käufe im Wesentlichen auf kurzfristige Papiere beschränkt bleiben. Die Fed hat ihre Wirtschaftsprognosen revidiert: Der Rückgang des amerikanischen BIP-Wachstums für 2020 wurde auf -2,4% angehoben und für 2021 wird neu mit einem Wachstum von 4,2% gerechnet.

An der Wirtschaftsfront haben die den Erwartungen entsprechenden Zahlen aus China die Robustheit der Erholung belegt. Die Industrieproduktion verzeichnete einen Anstieg von 7%, während die Einzelhandelsumsätze um 5,3% zulegten. Auch die Zahlen aus der Eurozone stimmten zuversichtlich. So hat sich in Deutschland der IFO-Geschäftsklimaindex auf 92,1 Zähler verbessert und die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor übertrafen die Erwartungen mit 58,6 bzw. 47,7 Punkten. Im Gegensatz dazu enttäuschten die Zahlen aus Übersee mit einem Rückgang des Einzelhandelsumsatzes von 1,1%.

 

Ein Stimulus für die Wirtschaft als Weihnachtsgeschenk

Am vergangenen Sonntag einigten sich die Republikaner und Demokraten im Kongress endlich auf ein neues Corona-Hilfspaket in der Höhe von 900 Milliarden Dollar, um den Haushalten und Unternehmen unter die Arme zu greifen. Das Paket muss heute Montag noch vom Repräsentantenhaus und dem Senat verabschiedet und dann von Präsident Trump abgesegnet werden. 

Das sehnlichst erwartete Hilfsprogramm kam nach intensiven Debatten zwischen den beiden Parteien, die sich über praktisch 5 Monate hinzogen, zustande. Es umfasst Direktzahlungen an die amerikanischen Haushalte, eine Erhöhung der Arbeitslosenhilfen und Milliarden von Hilfszahlungen an Kleinunternehmen.

Der Luftfahrtsektor wird ein Weihnachtsgeschenk von USD 15 Milliarden erhalten, das den Fluggesellschaften ermöglicht, die Beschäftigung von 32‘000 Angestellten bis nächsten März sicherzustellen. 

Dieses neue Hilfspaket, das seit vergangenem Sommer erwartet wurde und von den ursprünglich vorgesehenen 2‘000 Milliarden auf 900 Milliarden geschrumpft ist, vermochte die Märkte allerdings nicht zu stimulieren: Angesichts der schlechten Nachrichten von der Gesundheitsfront eröffneten die Börsen heute Morgen im Minus. Nach den USD 2’300 Milliarden, die im März locker gemacht wurden, ist und bliebt dieses Paket jedoch eines der grössten in der Geschichte der USA. 

Eines ist offensichtlich: Im Jahr 2020 wurden bei den Hilfsprogrammen sämtliche Rekorde gebrochen, um die Märkte mit Zentralbankinterventionen und Unterstützungsgeldern der Regierungen über Wasser zu halten. Diese Entwicklung hatte zur Folge, dass dieses Jahr anstelle der typischen Begriffe der Finanzanalyse wie organisches Wachstum, P/E oder Cashflow sehr viel häufiger von Hilfspaketen, Stimulierungsmassnahmen und Unterstützungsgeldern die Rede war. Die Anleger wurden durch die Ankündigung von Stimulierungs- und anderen Massnahmen geradezu überschwemmt, sodass die gute alte Bewertung in dieser Flut untergegangen ist.

 

 

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