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26/04/2021

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Letzter Stand0.911.1111'200.544'013.3415'279.626'257.946'938.564'180.1714'016.8129'020.631'353.02
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(Daten vom Freitag vor der Publikation)

 

Wenn die Wall Street Alarm schlägt

Das Umfeld für Risikoanlagen bleibt ungeachtet des Pandemiegeschehens positiv. Sicher, es gibt einige Sorgen im Hinblick auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Corona-Notstandes in Japan, der infolge der lokal stark steigenden Infektionszahlen nur wenige Monate vor den Olympischen Spielen angeordnet wurde. Aber die meisten makroökonomischen Zahlen aus Europa und den USA stellen eine solide Erholung in Aussicht. Für das erste Quartal 2021 wird in den USA mit einem annualisierten BIP-Wachstum von +5,6% gerechnet, was weit über den 4,3% vom vierten Quartal 2020 liegt. Im Übrigen sind die Ergebnisse für das erste Quartal 2021 und die in Aussicht gestellte Entwicklung bei den meisten Grossunternehmen positiv. In den USA haben rund ein Viertel der Unternehmen des S&P 500 ihre Zahlen vorgelegt, und bei 84% der Unternehmen liegen die Gewinne über den Konsenserwartungen.

Die Anleger schlugen plötzlich Alarm, als US-Präsident Joe Biden seinen Vorschlag unterbreitete, die Kapitalgewinnsteuer für Bürger mit einem Jahreseinkommen von über einer Million US-Dollar von 20% auf 39,6% anzuheben. Die gesamte Steuerbelastung für Finanzeinkünfte könnte somit auf 43,4% ansteigen, was die Aktien längerfristig verteuern und sich negativ auf deren Gesamtbewertung niederschlagen könnte. Jedes Mal, wenn das Weisse Haus eine höhere Steuerbelastung für die Anleger (Erhöhung der Kapitalgewinnsteuer) oder die Unternehmen (Erhöhung der Unternehmensgewinnsteuer) in Aussicht stellt, macht sich Wall Street selbst Angst, was sich in einer umgehenden Korrektur an den Aktienmärkten niederschlägt. In den darauffolgenden Tagen und Wochen stellt sich dann aber heraus, dass es sich um ein zeitlich sehr beschränktes Phänomen handelt. So wurde am 31. März vorgeschlagen, die Gewinnsteuer von 21% auf 28% (aktueller Satz) anzuheben. Und was geschah? Der S&P 500 legte 5,6% zu, der Nasdaq 7,5%. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass keine anhaltenden negativen Auswirkungen auf die Aktienperformance resultierten und dass auch keine Korrelation zwischen der Höhe der Kapitalgewinnsteuer und der Aktienbewertung besteht. Im Weiteren ist es sehr unwahrscheinlich, dass der Kongress diesem Vorhaben in der aktuellen Fassung zustimmt, da sich ein Teil der Demokraten und die meisten Republikaner dagegen aussprechen. Es dürfte ein Kompromiss erforderlich sein, der unter 30% liegen dürfte.

Das wichtigste Ereignis in dieser Woche wird die Fed-Sitzung sein. Es werden allerdings keine Änderungen erwartet. Die US-Notenbank wiederholte bereits mehrmals, dass sie die Zinsen bis 2023 ungeachtet der anziehenden Anleiherenditen unverändert bei null belassen will und prognostiziert ein BIP-Wachstum von 6,5% für das laufende Jahr. Fed-Chef Jerome Powell verfolgt die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sehr genau und verwies verschiedentlich eindringlich auf die 8 Millionen Arbeitsplätze, die in der Pandemie verlorengegangen sind, und auf die Einkommensungleichheit, die sich weiter verschärft.

 

Luxusgütersektor im Aufwind

Die französischen Luxusgüterkonzerne LVMH, Kering und Hermès verfügen weltweit über eine dominierende Marktstellung. Nach den Ergebnissen des ersten Quartals 2021 notieren die Aktienkurse dieser renommierten Modekonzerne auf einem Allzeithoch und machen insgesamt 22% des CAC 40 aus. Sicher, auch die Bewertungen dieser Luxusgüterhersteller sind luxuriös. Dennoch steht fest, dass deren Umsätze durch das Ende der Pandemie, vor allem in China, und durch das Wachstum der Mittelschicht in den Schwellenländern stark begünstigt wurden.

Die Zahlen schnellten durch den Boom in Asien und die Erholung des Konsums in den Vereinigten Staaten in die Höhe. Im Gegensatz dazu ist die Situation in Europa mit dem Einbruch beim Tourismus und der Schliessung von Geschäften als Folge der Pandemie weniger erfreulich. Der Aufschwung des Online-Handels unterstützte die Umsatzentwicklung der französischen Giganten der Luxusbranche ebenfalls. Dieser verbuchte für alle Luxusgüterhersteller zusammen einen Anstieg von 40 Mrd. USD im Jahr 2019 auf 60 Mrd. USD im Jahr 2020.

Kering profitierte von den Verkäufen seiner Flaggschiffmarke Gucci, deren Umsatz um 26% stieg. Der französische Branchenprimus LVMH, mit einem Umsatzwachstum von +32%, baute sein Geschäft durch Akquisitionen weiter aus und ist bestrebt, den Trends immer voraus zu sein. Hermes wiederum ist es dank der bemerkenswerten Performance im Lederwarensegment mit der Einführung neuer Sortimente und der hervorragenden Leistung im Uhrensegment gelungen, im ersten Quartal einen Umsatz von 2‘084 Millionen Euro (+38%) zu erzielen.

Die drei Luxusgüterkonzerne sind im Hinblick auf 2021 recht zuversichtlich gestimmt. Bei diesem Ausblick stützen sie sich auf ein ausgewogenes Vertriebsnetz, die neuen Kollektionen und die Treue ihrer Kunden. Trotz der starken Abhängigkeit von China lassen Faktoren wie die neue Generation von «Influencern», die Wiedereröffnung der Volkswirtschaften und vor allem die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern darauf schliessen, dass Luxusgüter noch eine grosse Zukunft vor sich haben.

 

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