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29/11/2021

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Letzter Stand0.921.0512'199.214'089.5815'257.046'739.737'044.034'594.6215'491.6628'751.621'223.13
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(Daten vom Freitag vor der Publikation)

 

Bedrohung durch Omikron-Variante

Die Verschlechterung der Gesundheitslage in Europa drückte bereits auf die Stimmung der Anleger und liess eine höhere Volatilität in den kommenden Wochen befürchten, als die Meldung der neuen Virusvariante Omikron die Märkte ausgerechnet am vergangenen Black Friday in Turbulenzen brachte. Nachdem mehrere europäische Länder ihre Covid-Restriktionen bereits verschärft hatten, reagierten Länder wie Deutschland, Italien und Grossbritannien am vergangenen Freitag nach der Ankündigung der südafrikanischen Virusvariante umgehend auf diese neue Bedrohung und verhängten Einreiseverbote für ausländische Reisende aus Südafrika.

Mit den drohenden erneuten Restriktionen sah die Reisebranche rot; Valoren, die positiv mit der Wiederöffnung der Wirtschaft korreliert sind, gingen auf Tauchstation, während die sogenannten Covid-Valoren zulegten. Der VIX-Volatilitätsindex, der als Barometer für die Nervosität an den Märkten gilt, schnellte um 29% in die Höhe.

Die Inflation bereitet den Anlegern nach wie vor Sorgen. Einige Mitglieder der US-Notenbank Fed ziehen ein Ende der Wertpapierkäufe und eine Anhebung der Zinsen denn auch früher als ursprünglich vorgesehen in Betracht, falls die Inflation auf hohem Niveau verharren sollte, wie aus dem am vergangenen Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokoll hervorgeht.

Die Veröffentlichung einer Reihe von makroökonomischen Daten zur US-Wirtschaft, ebenfalls am vergangenen Mittwoch, vor den Feiertagen von Thanksgiving, führte zu einer Erhöhung des Inflationsdrucks. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren seit 50 Jahren noch nie so tief, und der positive Trend bei den Ausgaben der privaten Haushalte, die im Oktober gegenüber dem Vormonat um 1,3% angestiegen waren, spricht angesichts des damit zusammenhängenden Inflationsdrucks ebenfalls für eine raschere Straffung der Geldpolitik.

Die Biden-Regierung hat beschlossen, ihre strategischen Erölreserven anzuzapfen, um dem Preisanstieg des schwarzen Goldes entgegen zu wirken und die OPEC unter Druck zu setzen. Die OPEC, die sich diese Woche treffen soll, hielt es nicht für notwendig, ihren Ölhahn angesichts eines bereits bestehenden Überangebots aufzudrehen.

In der Schweiz wurde im dritten Quartal ein über Erwarten hohes BIP-Wachstum von +1,7% verzeichnet, das unter anderem auf die kräftige Erholung im Dienstleistungssektor infolge der Lockerung der restriktiven Massnahmen vor dem Sommer zurückzuführen ist. Die Ökonomen rechnen für das laufende Jahre mit einem BIP-Wachstum zwischen 2,7% und 4%.

Die Anleger werden die Nachrichten zur Entwicklung der Gesundheitslage genau im Auge behalten und rechnen mit einem volatileren Jahresende. Es ist zu früh, um eine weitere Hausse an den Märkten oder eine Normalisierung der Geldpolitik in Frage zu stellen. Die Zentralbanken werden mit der erneuten Zunahme der Fallzahlen unterstützend eingreifen, aber gleichzeitig die Entwicklung der Inflation, die nicht zu unterschätzen ist, genau verfolgen. Es ist höchstwahrscheinlich davon auszugehen, dass die hohe Sparquote der privaten Haushalte und der Mangel an Anlagealternativen den Aktienmarkt weiter unterstützen werden.

 

Der Erdölmarkt

Mit der Wirtschaftserholung hat der Energieverbrauch stark zugenommen und zu einem Höhenflug der Erdölpreise und einer regelrechten Explosion der Gaspreise geführt, was wiederum den Inflationsdruck erhöht hat. Am vergangenen Freitag führten die Befürchtungen eines Lockdowns in Kombination mit der geringen Marktliquidität in Zusammenhang mit Thanksgiving zu einem Preiseinbruch bei den Rohölsorten Brent und WTI.

Am vergangen Dienstag beschloss die Administration Biden als Notmassnahme, strategischen Reserven der USA im Umfang von 50 Millionen Barrels – das grösste Volumen in der Geschichte der USA – freizugeben, um das als ungenügend betrachtete Energieangebot hochzufahren. Diese Massnahme war mit anderen Ländern wie China, Japan, Indien und Grossbritannien abgesprochen worden, die ebenfalls von diesen Reserven profitieren sollen.

Ein Teil der 50 Millionen Barrel dieser US-Reserven soll ausgetauscht werden, d.h. an die Unternehmen ausgeliehen werden, die diese dann 2022, 2023 und 2024 zurückerstatten müssen, während der Rest verkauft wird. Gemäss den Zahlen des Energieministeriums entspricht dieses Volumen 8% der 621 Millionen Barrel des Reservebestands der USA. Es entspricht ebenfalls mehr als 4 Monate der von der OPEP+ gewährten Erhöhung der Fördermenge von 400’000 Barrels/Tag, womit sich über das gute Timing streiten lässt. Die OPEC hat ihre ursprünglich auf den 2. Dezember anberaumte Sitzung auf Ende der Woche vertagt. Sie ging von einem weltweiten Überangebot von 1,1 Millionen Barrel/Tag im Vergleich zum Verbrauch aus, bevor die neue Coronavariante mit dem Namen Omikron bekannt wurde.

Die Auswirkungen allfälliger Restriktionen werden von der OPEC neu eingeschätzt, die ihre Produktionserhöhungen in der Folge vorübergehend einstellen könnte. Es kann jedoch auch sein, dass manche Mitglieder das Angebot erhöhen möchten, um den Kurseinbruch zu kompensieren.

 

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