19/03/2018
Flash boursier
Das Wichtigste in Kürze
USD/CHF | EUR/CHF | SMI | EURO STOXX 50 | DAX 30 | CAC 40 | FTSE 100 | S&P 500 | NASDAQ | NIKKEI | MSCI Emerging MArkets | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Letzter Stand | 0.95 | 1.17 | 8'882.53 | 3'437.40 | 12'389.58 | 5'282.75 | 7'164.14 | 2'752.01 | 7'481.99 | 21'676.51 | 1'213.14 |
Trend | |||||||||||
%YTD | -2.29% | -0.01% | -5.32% | -1.90% | -4.09% | -0.56% | -6.81% | 2.93% | 8.38% | -4.78% | 4.72% |
Haupttrends :
1. Wiederwahl der Machthaber in China und Russland
2. Steuerprojekt gegen die digitalen Riesen in Europa
Eine Handvoll starker Männer
Innerhalb weniger Tage haben die einflussreichen Männer dieser Welt ihre Macht konsolidiert. In China zeigt die Wiederwahl von Xi Jinping durch den Volkskongress mit allen 2970 Stimmen für eine neue Amtszeit von fünf Jahren, wie gering die Opposition gegenüber diesem Machthaber ist, der eine Verfassungsänderung zustande gebracht hat, die ihm die Wiederwahl für ein drittes Mandat ermöglicht. Sein russischer Amtskollege Wladimir Putin erlebte eine beinahe ebenso brillante Wiederwahl mit über 75% der Stimmen des Volkes. Obwohl es Betrugsverdächtigungen gibt, steht fest, dass Putin heute als Absolutherrscher auftritt und versucht, Russland in den grossen internationalen Verhandlungen erneut zu einem unumgänglichen Partner zu machen. Für Donald Trump, der alles dafür tut, um seine Macht zu demonstrieren, dienen diese beiden Staatschefs sicher als Inspiration. Auch er ist nicht wirklich dazu bereit, seine Macht zu teilen. Die brutale Absetzung von Rex Tillerson, der durch Mike Pompeo, einen Hardliner von «America First» ersetzt wird, ist nur ein Beispiel dafür.
In starkem Kontrast dazu steht die Situation in Europa, wo die Regierungsbildung auf einige Schwierigkeiten stösst. Deutschland war während Monaten ohne Regierung, Italien scheint in einer Sackgasse zu stecken, Spanien hat mit den separatistischen Tendenzen zu kämpfen und Grossbritannien ist in der Brexit-Frage ungeeint. Unter diesen Umständen ist kaum vorstellbar, wie es Europa auf kurze Sicht gelingen sollte, sich gegenüber diesen Machtblöcken zu behaupten, die zurzeit die Oberhand zu gewinnen scheinen. Es braucht wohl eine Art Elektroschock, damit Europa «wieder auf Konfrontation zieht», um zumindest seine politische und wirtschaftliche Stellung auf internationaler Ebene zu behaupten. Ein erster Testlauf steht diese Woche mit dem Projekt auf dem Programm, die digitalen Riesen auf dem Umsatz in den Ländern zu besteuern, in denen dieser realisiert wurde. Obwohl die finanziellen Auswirkungen dieses Projekts beschränkt sind, wäre es eine Antwort auf die unilateralen Entscheidungen von Trump, der nicht dazu bereit ist, die Steuereinnahmen zu teilen und alles unternimmt, um die Steuererträge und ganze Tätigkeitsfelder in die USA zurückzuführen.
Ab heute tagt die G20 in Buenos Aires. Es werden keine Überraschungen erwartet: die Prognosen für ein Weltwirtschaftswachstum von soliden 3,9% für 2018 und 2019 dürften bestätigt werden, ebenso wie die Tatsache, dass der Protektionismus und die Geldpolitik der Notenbanken die grössten Risiken in Zusammenhang mit diesen Prognosen sind.
Dufry AG (ISIN: CH0023405456, Kurs: CHF 130.35)
Der weltweit führende Betreiber von Duty-Free-Geschäften hat seine Ergebnisse für 2017 publiziert. Die Reaktion des Titels an der Börse am vergangenen Donnerstagmorgen liess auf katastrophale Zahlen schliessen. Verliert ein Titel bis zu 10% seines Wertes am Tag der Publikation, ist dies in vielen Fällen auf eine Verschlechterung des Geschäftsumfelds, einen Einbruch der Rentabilität, eine überraschende Dividendenkürzung oder alle drei Faktoren zusammen zurückzuführen.
Bei Dufry traf jedoch nichts davon zu. Das Unternehmen verzeichnete in allen Regionen weltweit eine Umsatzsteigerung von 7%. Das EBITDA verbesserte sich um 7,7% und die betreffende Marge stieg um 0,1% auf 12%.
Im Weiteren hat Dufry eine Dividendenausschüttung ab 2018 beschlossen – eine an und für sich ausgezeichnete Nachricht. Die Verkaufswelle dürfte auf die Unsicherheit bezüglich des Ausschüttungsbetrags zurückzuführen sein, der erst am 5. April bekanntgegeben wird.
Obwohl die Wachstumsprognosen für 2018 in der Grössenordnung von 2017 liegen, scheint der Kurseinbruch von vergangener Woche stark übertrieben.
Kaufen, Kursziel: CHF 180.-
Munich Re (ISIN: DE0008430026, Kurs: EUR 189.-)
Der deutsche Rückversicherungsriese hat seine Gewinnprognosen für 2018 angehoben. Er rechnet für dieses Jahr mit einem Reingewinn zwischen 2,1 und 2,5 Milliarden Euro. Diese Spanne liegt über den ursprünglichen Erwartungen.
Im Weiteren erwartet der Konzern ein Gewinnwachstum von rund 2,8 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020. Im vergangenen Jahr verursachten die Hurrikane Harvey und Irma und die Waldbrände in Kalifornien enorme Schäden – in einem Sektor, der bereits mit tiefen Margen und einem Preisrückgang kämpft.
Damit stellte sich unter anderem die Frage, ob die Rückversicherer in der Lage sind, eine Tariferhöhung durchzusetzen. Munich Re konnte bekannt geben, dass die Tarife bei den Vertragserneuerungen im Januar angehoben werden konnten.
Der Konzern hat im weiteren seine Absicht angekündigt, seine komfortable Kapitalposition dazu zu nutzen, ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von einer Milliarde Euro bis zur Generalversammlung im Jahr 2019 zu lancieren.
Halten, Kursziel: EUR 220.-
Flash Boursier-Download im PDF-Format