16/04/2018
Flash boursier
Das Wichtigste in Kürze
USD/CHF | EUR/CHF | SMI | EURO STOXX 50 | DAX 30 | CAC 40 | FTSE 100 | S&P 500 | NASDAQ | NIKKEI | MSCI Emerging MArkets | |
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Letzter Stand | 0.96 | 1.19 | 8'776.17 | 3'448.00 | 12'442.40 | 5'315.02 | 7'264.56 | 2'656.30 | 7'106.65 | 21'778.74 | 1'170.09 |
Trend | |||||||||||
%YTD | -1.24% | 1.41% | -6.46% | -1.60% | -3.68% | 0.05% | -5.50% | -0.65% | 2.94% | -4.33% | 1.00% |
Haupttrends :
1. Geopolitische Spannungen belasten Finanzmärkte
2. Berichtssaison in den USA hat begonnen
Geopolitische Lage dominiert
Die geopolitischen Spannungen nehmen zu und belasten die Finanzmärkte. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China intensiviert sich. In Syrien sind die USA mit der Unterstützung von Frankreich und Grossbritannien militärisch gegen das Assad-Regime und seinen Hauptverbündeten Russland vorgegangen.
Die Auswirkungen auf die Finanzmärkte erfolgen jedoch nicht linear. Oft werden die Entwicklungen bis zu einem gewissen Grad ignoriert. Wird jedoch eine bestimmte Marke überschritten, kippt die Stimmung an den Märkten. Wie lange die Finanzmärkte aufgrund des kurzen Raketenangriffs von diesem Wochenende unter Stress stehen werden, hängt auch von der Wahrnehmung der wirtschaftlichen Fundamentaldaten ab. Diese sind heute weltweit recht solide. Die geringe Volatilität des Dollars und des Erdölpreises nach dem Angriff lassen auf eine nur beschränkte Auswirkung auf die Aktienmärkte schliessen. Wir sind jedoch der Ansicht, dass der unterschwellige Krieg zwischen verschiedenen Grossmächten auch in den kommenden Wochen das beherrschende Thema sein wird.
In den USA hat die Berichtssaison für das erste Quartal eben erst begonnen. Sie könnte die Aufmerksamkeit vorübergehend von den geopolitischen Spannungen ablenken. Am 18. April werden die Ergebnisse von Alcoa publiziert. Die Aktien dieses Unternehmens haben vor kurzem von der Aluminium-Rally infolge der amerikanischen Sanktionen gegen seinen russischen Konkurrenten United Rusal profitiert. Die Analysten erwarten für diese Berichtssaison insgesamt solide Ergebnisse und konstruktive Prognosen seitens der Unternehmen. Leicht enttäuschen könnte jedoch der Finanzsektor, da die Signale der Grossbanken vom vergangenen Freitag eher gemischt waren. JP Morgan hat von den höheren Zinsen und den Steuererleichterungen profitiert, doch die Einnahmen der Investment Bank sind im ersten Quartal zurückgegangen und die Darlehen haben stagniert.
Fazit: Die Zunahme der geopolitischen Unsicherheiten wirkt sich zurzeit negativ auf die Aktienmärkte aus und überschattet die positiven Effekte der soliden wirtschaftlichen Fundamentaldaten. Dadurch sind die Portfolios einer zusätzlichen Volatilitätsquelle ausgesetzt. Unter diesen Bedingungen suchen die Anleger nach Fluchtwerten, um die wahrgenommenen Risiken zu diversifizieren. Gold besitzt diesen Fluchtwertcharakter und hat in den vergangenen Wochen seine Resistenzfähigkeit in einem schwierigen Marktumfeld unter Beweis gestellt.
Sulzer AG (ISIN: CH0038388911, Kurs: CHF 113.-)
Der Hersteller von Industriepumpen ist infolge der gegen 24 russische Staatsangehörige verhängten amerikanischen Sanktionen als Reaktion auf die Einmischung Russlands in die US-Präsidentschaftswahlen unter Druck geraten. Da der von den Sanktionen betroffene Oligarch Viktor Vekselberg über seine Investmentgesellschaft Renova mit 63% an Sulzer beteiligt war, geriet Sulzer ins Visier der Amerikaner, und der Aktienkurs brach am vergangenen Montag um 16% ein.
Es steht viel auf dem Spiel, denn 23% des Umsatzes von Sulzer werden auf amerikanischem Boden erwirtschaftet. Letztlich ist es dem Konzern gelungen, sich von den Sanktionen zu befreien, indem er Aktien von Renova zurückkaufte, um den Kapitalanteil dieser Gesellschaft unter die Marke von 50% zu senken. Der Titel reagierte am vergangenen Donnerstag mit einer Erholung von 19,5%. Damit liegt der Kurs aber immer noch 10% unter dem Niveau vor dem Einbruch.
Selbst wenn Sulzer seinen normalen Geschäftsgang wieder aufnimmt, ziehen wir es vor, den Titel weiterhin zu meiden. Am kommenden Donnerstag wird der Konzern seinen Auftragsbestand und Hinweise über allfällige Konsequenzen aus diesem unglücklichen Ereignis kommunizieren.
Halten und abwarten, bis sich der Staub gelegt hat.
L’Oréal (ISIN: FR0000120321, Kurs: EUR 191.15)
Der weltweit führende Kosmetikhersteller hat solide Quartalsergebnisse angekündigt. Unterstützt durch das Luxussegment mit Verkäufen in der Höhe von 2,25 Milliarden wurde ein Gesamtumsatz von 6,78 Milliarden Euro erzielt. Das im ersten Quartal verzeichnete organische Wachstum war mit 6,8% das beste Ergebnis seit 2010.
Der Geschäftsbereich Oréal Luxe zeigt nach wie vor die stärkste Dynamik mit einem Wachstum von 14%, gefolgt von L’Oréal Active (+10,2%). Beide profitierten vom Appetit der chinesischen Konsumenten. Der Konzernumsatz schnellte in der Region Asien-Pazifik um 21% in die Höhe, wobei der Anstieg in China noch höher ausfiel. Asien liegt nun mit einem Wachstumsanteil von 75% vor den USA.
Für das gesamte Geschäftsjahr hat der Konzern die von ihm angestrebten Ziele eines signifikanten Umsatzwachstums und einer höheren Rentabilität bestätigt.
Der Titel bewegt sich nahe an den historischen Höchstwerten, was durch die starke Geschäftstätigkeit und die positiven Perspektiven jedoch gerechtfertigt wird.
Halten, Kursziel: EUR 210.-
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