12/11/2018
Flash boursier
Das Wichtigste in Kürze
USD/CHF | EUR/CHF | SMI | EURO STOXX 50 | DAX 30 | CAC 40 | FTSE 100 | S&P 500 | NASDAQ | NIKKEI | MSCI Emerging MArkets | |
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Letzter Stand | 1.01 | 1.14 | 9'074.03 | 3'229.49 | 11'529.16 | 5'106.75 | 7'105.34 | 2'781.01 | 7'406.90 | 22'250.25 | 976.17 |
Trend | |||||||||||
%YTD | 3.21% | -2.63% | -3.28% | -7.83% | -10.75% | -3.87% | -7.58% | 4.02% | 7.29% | -2.26% | -15.73% |
Haupttrends:
Graduelle Erhöhung der Zinsen in den USA
Verlangsamung der industriellen Aktivität in China
Finanzmärkte anerkennen Ergebnisse der US-Zwischenwahlen
Ein geteilter Kongress wird als relativ positive Nachricht betrachtet. Beide Lager können geltend machen, siegreich aus den Wahlen hervorgegangen zu sein. Mit der Eroberung der Mehrheit im Repräsentantenhaus konnten die Demokraten ihre politische Macht ausbauen, womit die unvorhersehbaren Handlungen von Präsident Donald Trump etwas eindämmt werden sollten. Da die Republikaner Sitze im Senat dazugewonnen haben, sehen aber auch sie ihre Position gestärkt. Beide Parteien sind für höhere Haushaltsausgaben, obwohl sie sich über die Frage der Finanzierung nicht einig sind. Am 7. Dezember könnten die Diskussionen über die Schuldenobergrenze mit dem Risiko eines Shutdowns der US-Regierung einige Turbulenzen auslösen. Die Anleger haben sich jedoch bereits an dieses wiederkehrende Ereignis gewöhnt.
Nach ihrer Sitzung am vergangenen Donnerstag hat die US-Notenbank Fed die Möglichkeit einer Abschwächung des amerikanischen Wirtschaftswachstums im kommenden Jahr nicht erwähnt. Sie zeigte sich auch nicht besorgt über die zunehmende Volatilität an den Aktienmärkten in den vergangenen Wochen, was zuversichtlich stimmt. Während bei den Investitionen eine gewisse Abschwächung spürbar ist, bleiben die Konsumausgaben hoch und die Arbeitslosigkeit nimmt weiter ab. Wie vom Konsens erwartet liess der Offenmarktausschuss die Leitzinsen unverändert. Die Fed sieht weiterhin eine graduelle Straffung der Zinsen vor. Es wird nach wie vor mit einer Zinserhöhung von 25 Basispunkten im Dezember und drei weiteren Erhöhungen im nächsten Jahr gerechnet.
Am Ende der Woche haben die rückläufigen Erdölpreise, die schwächeren Zahlen aus China und die italienische Regierung, die gegenüber Brüssel hinsichtlich ihres Defizitziels nicht von ihrer Position abrücken will, erneut zu Beunruhigung und einigen Gewinnmitnahmen geführt. In China hat die Inflation der Herstellerpreise im Oktober mit der verlangsamten Nachfrage und der schwächeren Industrietätigkeit abgenommen. Die chinesische Regierung hat angekündigt, die Bankkredite an Privatunternehmen zu fördern und signalisierte den Anlegern damit, dass sich die Behörden Sorgen machen.
Compagnie Financière Richemont SA (ISIN: CH0210483332, Kurs: CHF 69.10)
Der Genfer Luxusgüterkonzern Richemont hat 9-Monats-Ergebnisse publiziert, die unter den Erwartungen liegen. Die Ungewissheiten im Zusammenhang mit dem geopolitischen Umfeld und dem Wirtschaftskrieg haben sich negativ auf den Reingewinn niedergeschlagen, der bereinigt um die Sondergewinne rückläufig war.
Es bestehen Befürchtungen im Hinblick auf eine allfällige Abschwächung des asiatischen Einkaufstourismus aufgrund des schwachen Yuan (dieser hat seit Anfang Jahr 7% eingebüsst). Im Bereich Schmuck und Juwelierwaren gab es jedoch gute Nachrichten: Die Margen konnten dank des operativen Hebels verbessert werden. Dieser Bereich, der «Jewellery Maisons» genannt wird, leistet einen Anteil von 51% an den Umsatz und von praktisch 80% an das EBIT.
Das Unternehmen bleibt zuversichtlich im Hinblick auf seine Fähigkeit, seine langfristigen Ziele zu erreichen. Die Korrektur des Titels am vergangenen Freitag scheint übertrieben. Auf kurze Sicht bleibt Richemont jedoch von den wechselnden Marktstimmungen abhängig.
Siemens (ISIN: DE0007236101, Kurs: EUR 102.34)
Der deutsche Industriekonzern hat einen stabilen Nettogewinn von EUR 6,1 Mrd. für sein vom Kalenderjahr abweichendes Geschäftsjahr 2017/2018 angekündigt. Er hat seine Jahresziele trotz der sehr unterschiedlichen Verfassung der verschiedenen Branchen erfüllt. Der Jahresumsatz des Unternehmens, das Turbinen, Bahnen, Windkraftwerke und Software herstellt, wurde um 2% auf EUR 83 Mrd. gesteigert.
Die Division Power and Gas stand jedoch weiter unter Druck und realisierte im letzten Quartal trotz des erneut anziehenden Auftragseingangs einen Verlust von EUR 139 Millionen. Siemens erhofft sich einen Auftrag im Umfang von mehreren Milliarden Euro für den Wiederaufbau der Energieversorgung im Irak. Die Gruppe steht in Konkurrenz mit der amerikanischen GE. Die Division Digital Factory, die im Bereich der Digitalisierung von Unternehmen tätig ist, leistete den grössten Beitrag an die globale operative Performance der Gruppe.
Während GE und ABB die künftige Entwicklung vorsichtig beurteilen, zeigt Siemens mehr Vertrauen. Der deutsche Konzern rechnet mit einem nach wie vor günstigen Umfeld für seine Geschäftstätigkeit im kommenden Jahr und einem Umsatzwachstum von 3 bis 5%. Siemens schlägt eine Dividendenerhöhung auf EUR 3.80 vor.
Der Konzern plant im Weiteren ein neues Aktienrückkaufsprogramm in der Höhe von EUR 3 Mrd. bis 2021.
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