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Analysis April 2024

KI – Chancen und Herausforderungen für den Arbeitsmarkt

 

Video-Produktion: Bonhôte-Le Temps

 

Die künstliche Intelligenz (KI) hat sich in zahlreichen Bereichen als wesentliche transformative Kraft etabliert. Sie hat das Potenzial, die Arbeitswelt von Grund auf neu zu gestalten.

Die künstliche Intelligenz verspricht neue Möglichkeiten und Chancen, stellt uns aber gleichzeitig vor noch nie dagewesene Herausforderungen und wirft grosse Fragen über deren Auswirkungen auf die Produktivität und den Arbeitsmarkt auf.

Wie sich die künstliche Intelligenz weiter entwickeln und in unsere Wirtschaft integrieren wird, ist angesichts der sehr weit auseinandergehenden Expertenmeinungen im Hinblick auf den Entwicklungspfad dieser Technologie sehr schwer vorherzusagen. Um die künftigen Risiken und Herausforderungen besser zu verstehen, scheint es daher sinnvoll, sich auf die objektive Analyse der aktuellen Situation zu konzentrieren und von spekulativen Projektionen abzusehen, die unser Urteil beeinträchtigen könnten.

Die Automatisierung durch die KI führt zu einer Neudefinition der Arbeitswelt. Während manche Stellen weiter ausgebaut werden müssen und andere Berufe zum Untergang verurteilt sind, entsteht gleichzeitig ein Bedarf an neuen Qualifikationen und Kompetenzen. Obwohl sich aus den wissenschaftlichen Studien noch keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf die Nachfrage nach Arbeitskräften ergeben haben, sind die Auswirkungen der KI in bestimmten spezialisierten Bereichen, wie der Schaffung von visuellen und textuellen Inhalten, bereits spürbar. Diese Studien legen ebenfalls nahe, dass die Produktivitätsunterschiede zwischen Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Kompetenzen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz verringert werden können.

Eine schwierige Balance: Vernichtung oder Schaffung von Arbeitsplätzen durch die KI?

Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass durch den Einsatz von KI verschiedene Tätigkeitsbereiche, vom Gesundheitswesen über die verarbeitende Industrie bis hin zum Finanzsektor, einer umfassenden Transformation unterworfen sind. Diese Spitzentechnologie verspricht bedeutende Produktivitätssteigerungen durch die Automatisierung repetitiver Aufgaben und soll den Mitarbeitenden ermöglichen, sich Aktivitäten mit einer grösseren Wertschöpfung zu widmen. So revolutioniert die KI im medizinischen Bereich die Analyse von Patientendaten und ermöglicht eine schnellere und genauere Diagnose und damit wirksamere und auf den Patienten abgestimmte Behandlungen.

Der Einsatz von KI-Technologien in den Unternehmen kann sich unterschiedlich auf die Beschäftigung auswirken, denn diese können die Nachfrage nach Arbeitskräften sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Nehmen wir beispielsweise ein Logistikunternehmen, das seine gesamten operativen Abläufe, vom Auftragseingang bis zum Versand der Waren, automatisiert. In diesem Fall kommt es zu einer geringeren Nachfrage nach Arbeitskräften im operativen Bereich, aber gleichzeitig zu einem positiven Beschäftigungseffekt. So entsteht erstens ein neuer Bedarf an Stellen im Bereich von Wartung und Reparatur der neuen Maschinen. 

Zweitens kann die künstliche Intelligenz die Produktivität verbessern, indem sie den Mitarbeitenden eine effizientere Arbeitsweise ermöglicht. Diese Produktivitätssteigerung kann die Produktionskosten senken, was eine Reduzierung der Verkaufspreise ermöglicht und damit die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens und anderer Branchen ankurbeln kann, was sich wiederum positiv auf die Beschäftigung auswirkt. Welche Auswirkungen letztendlich auf die Beschäftigung resultieren, hängt davon ab, ob das Unternehmen in der Lage ist, die Kostensenkungen an die Konsumenten weiterzugeben, sowie von der Reaktivität der Nachfrage auf diese Preissenkungen.

Notwendige Regulierung

Vor diesem Hintergrund erscheint es wesentlich, dass die politischen Entscheidungsträger ein Umfeld schaffen, das diesen Produktivitätseffekt begünstigt. Eine wirksame Anti-Trust-Regulierung muss für eine gesunde Konkurrenz zwischen den Unternehmen sorgen, damit diese einen Anreiz haben, die verringerten Produktionskosten an die Konsumenten weiterzugeben. Ein weiterer Faktor, der die Nachfrage nach diesen neuen Technologien fördern und deren Entwicklung beschleunigen sollte, ist ein dynamischer Arbeitsmarkt mit niedriger Arbeitslosigkeit. In Bereichen mit geringer Arbeitslosigkeit und grosser Konkurrenz für die Akquirierung neuer Talente sind die Unternehmen vermehrt dazu bereit, in neue Technologien zu investieren und Innovationen zu fördern. 

Für die erfolgreiche Integration dieser neuen Technologien ist auch die Ausbildung ein wesentlicher Faktor. Die Auswirkungen der KI auf die Aufgaben und Arbeitsplätze im Unternehmen werden zu einem veränderten Qualifikationsbedarf führen. Mangelnde Qualifikation ist ein Haupthindernis für die Einführung von KI. Die öffentliche Politik wird daher eine wichtige Rolle spielen, nicht nur, um die Arbeitgeber dazu zu bewegen, ihre Mitarbeitenden entsprechend zu schulen, sondern auch, weil ein erheblicher Teil der erforderlichen Ausbildung im Rahmen der formalen Bildung erfolgen muss. 

Die mit dem Einsatz von KI am Arbeitsplatz verbundenen Risiken machen zusammen mit ihrer raschen Verbreitung die Notwendigkeit entschlossener Massnahmen zur Entwicklung eines rechtlichen Rahmens deutlich. Dieser muss die Vorteile der KI fördern und gleichzeitig die Risiken für die Grundrechte und das Wohlergehen der Arbeitnehmenden berücksichtigen. Allerdings bleibt ungewiss, in wieweit die KI-bezogenen Gesetze umgesetzt werden können, da die Rechtsprechung in diesem Bereich begrenzt ist. Daher liegt der Schlüssel in einer Kombination aus Richtlinien, welche die Unternehmen leiten und sich ebenso schnell wie die neue Technologien weiterentwickeln können, und verbindlichen Standards, die es ermöglichen, durch KI verursachte Schäden zu verhindern oder zu beheben.

Künstliche Intelligenz ist ein neues, zweischneidiges Paradigma in der Entwicklung des Arbeitsmarktes. Sie schafft zugleich Chancen und Herausforderungen. Die Errichtung eines angemessenen rechtlichen Rahmens ist entscheidend, um die Vorteile der KI zu maximieren und ihre Risiken zu minimieren, was einen ganzheitlichen Ansatz erfordert, der sowohl die Ausbildung als auch die Regulierung umfasst. Aus der Sicht des Anlegers ist es entscheidend, die Unternehmen zu ermitteln, die diesen Übergang optimal bewältigen können. 

 

Arbeitgeberstrategien zur Verstärkung der unternehmensinternen Kompetenzen

KI – Chancen und Herausforderungen für den Arbeitsmarkt

Quelle: OECD – Arbeitgeberumfrage über die Auswirkungen der KI auf den Arbeitsmarkt (2022)

 

News der Bonhôte-Gruppe

Kim-Andrée Potvin ist neuer Chief Operating Officer

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Die Bank Bonhôte freut sich, die Ernennung von Kim-Andrée Potvin zum Chief Operating Officer (COO) bekannt zu geben. Die gebürtige Kanadierin mit einem MBA der Universität Sherbrooke verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung als Chief Operating Officer. 

Die Bank wird auf ihre Kompetenzen im Bereich Sustainable Finance zählen können und damit ihren eigenen CO2-Fussabdruck als auch denjenigen ihrer Produkte verringern.

 

Ausbau der Abteilungen Externe Vermögensverwalter und Diskretionäre Vermögensverwaltung

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Die Abteilung Externe Vermögensverwalter (Foto) nimmt einen zentralen Platz in der strategischen Entwicklung der Bank ein. Sie wurde daher mit zwei neuen Senior-Vermögensverwaltern, Nicolas Bader und Olivier Christen, verstärkt.

Ausgebaut wurde auch die Diskretionäre Vermögensverwaltung mit der Einstellung von zwei neuen Spezialisten, Esther Halas Budinsky als Product Manager und Pascal Maire als Portfoliomanager.

 

Lancierung des Anlagefonds Bonhôte Selection – Global Bonds ESG

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Bonhôte gibt die Lancierung des neuen Anlagefonds Bonhôte Selection – Global Bonds ESG bekannt, der eine flexible und benchmarkunabhängige Strategie verfolgt. 

Er investiert in ein breites Spektrum von Anleihen, wobei den ESG-Kriterien bei der Auswahl der Anlagen ein besonders hoher Stellenwert beigemessen wird.

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