03/12/2018
Flash boursier
Das Wichtigste in Kürze
USD/CHF | EUR/CHF | SMI | EURO STOXX 50 | DAX 30 | CAC 40 | FTSE 100 | S&P 500 | NASDAQ | NIKKEI | MSCI Emerging MArkets | |
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Letzter Stand | 1.00 | 1.13 | 9'037.76 | 3'173.13 | 11'257.24 | 5'003.92 | 6'980.24 | 2'760.17 | 7'330.54 | 22'351.06 | 994.72 |
Trend | |||||||||||
%YTD | 2.42% | -3.37% | -3.67% | -9.44% | -12.85% | -5.81% | -9.20% | 3.24% | 6.19% | -1.82% | -14.13% |
Haupttrends:
1. US-Aktien legen zu
2. Realer Rückgang des BIP in der Schweiz
Waffenstillstand im Handelsstreit
Am Rande des mit Spannung erwarteten G20-Gipfels in Buenos Aires haben Donald Trump und Xi Jinping am vergangenen Samstag einen Waffenstillstand im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China vereinbart. Die beiden Staatsführer haben beschlossen, dass Washington darauf verzichtet, wie ursprünglich vorgesehen die Strafzölle auf chinesischen Importen im Umfang von 200 Milliarden Dollar ab 1. Januar 2019 von 10% auf 25% anzuheben. Im Gegenzug verpflichtete sich Peking zum Kauf einer substanziellen Menge von amerikanischen Produkten, um das enorme Handelsungleichgewicht zwischen den beiden Ländern zu reduzieren. Diese Abmachung gilt für die nächsten 90 Tage. Sollten die beiden Länder in ihren Verhandlungen keine Lösung erzielen, werden die Zölle auf den chinesischen Importen von aktuell 10% auf 25% angehoben. Grundsätzlich ist diese Vereinbarung für die Anleger positiv und dürfte für Erleichterung sorgen.
Die wichtigsten Börsenindizes in den USA haben bereits am vergangenen Mittwoch zugelegt wie seit drei Wochen nicht mehr, während Fed-Chef Jerome Powell verlauten liess, dass sich die Zinsen «knapp unterhalb» des neutralen Niveaus befänden. Die Anleger, die seit Monaten eine allzu rasche Anhebung der Zinsen befürchteten, legten diesen Kommentar als Zeichen der Fed für eine weniger aggressive Straffung ihrer Geldpolitik aus. Die Notenbank weicht geringfügig von ihrem Kurs ab, da sie sich mit einer Abschwächung des weltweiten Wirtschaftswachstums konfrontiert sieht. Sie wird daher zu einem flexibleren Ansatz übergehen. Im Weiteren wird Jerome Powell im kommenden Jahr acht Pressekonferenzen – im Vergleich zu den vier in diesem Jahr – abhalten.
In der Schweiz haben sich die Konjunkturperspektiven eingetrübt. Die Schweizer Wirtschaft verbuchte im dritten Quartal unerwartet einen realen Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 0,2% gegenüber den drei vorhergehenden Monaten. Über ein Jahr resultiert damit ein solides Wachstum von 2,4%, das jedoch unter den jüngsten Analysen liegt. Es ist ein abrupter Einbruch nach einer dynamischen Wachstumsphase von 18 Monaten.
Georg Fischer (ISIN: CH0001752309, Kurs: CHF 777.-)
Die Gruppe hat vor kurzem bedeutende Aufträge aus dem amerikanischen Luftfahrtsektor an Land gezogen. Das Schweizer Konglomerat mit den drei Divisionen GF Piping Systems (Umsatzanteil 40%), GF Casting Solutions (Umsatzanteil 30%) und GF Machining Solutions (Umsatzanteil 25%) hat aufgrund des allgemeinen Misstrauens gegenüber dem Automobilsektor und den Befürchtungen in Zusammenhang mit den Strafzöllen unter der Missgunst der Anleger gelitten. Es kann jedoch verschiedene Markttrends nutzen, wie den steigenden Bedarf an Kühlsystemen für Industriebauten (Rechenzentren) und die zunehmende Nachfrage nach leichteren Ersatzteilen im Automobilsektor (gegossene Aluminiumkomponenten).
Die Ergebnisse werden trotz des kräftigen Kursrückgangs im laufenden Jahr 2018 (-40%) sehr gut ausfallen. Im Weiteren sprechen heute verschiedene Faktoren für eine Kurserholung, nachdem der zyklische Titel mit einer Börsenkapitalisierung von über CHF 3 Mrd. zu Unrecht unter die Ränder gekommen war. Mit einem Kursabschlag von 30% gegenüber dem Sektor und gegenüber seiner eigenen historischen Bewertung gehört Georg Fischer zu den Schweizer Aktien mit den höchsten Wertverlusten im laufenden Jahr. Zu den Vorzügen der Aktie zählt auch die Dividende von über 3%.
Mit einem P/E 2019 von 11 und einem EV/EBITDA von unter 7 ist der Titel heute attraktiv und wird in die Liste unserer Kaufempfehlungen aufgenommen.
Palo Alto Networks (ISIN: US6974351057, Kurs: USD 172.95)
Die Gesellschaft ist im Bereich der IT-Sicherheit tätig. Der Leader der sogenannten Next-Generation Firewalls bietet Lösungen an, um Angriffe mit skalierbarer Software, die eine schnellere und reaktivere Antwort auf die verschiedenen Situationen ermöglicht, vorherzusehen, zu erkennen und abzuwehren.
Mit einem geschätzten Wachstum von 10-11% p.a. in den kommenden 5 Jahren ist der Markt der Cybersicherheit gut positioniert. Die Anzahl der Angriffe steigt, sie werden komplexer und weiten sich auf mobile Geräte und Cloudspeicher aus.
Die von Palo Alto publizierten Quartalsergebnisse sowie die Prognosen des Unternehmens liegen weit über dem Konsens. So haben die Erträge um 31% auf USD 656 Mio. zugenommen, während nur mit 632 Mio. gerechnet wurde. Im Weiteren stammt ein zunehmender Anteil der Erträge aus Abonnements, was den Anstieg des Freien Cash-Flows unterstützt.
Negativ interpretiert werden könnte ein Faktor: die rasant steigenden Betriebskosten (+22%). Diese Entwicklung ist darauf zurückzuführen, dass bei Palo Alto wie bei vielen expandierenden Technologieunternehmen bedeutende Kosten anfallen, insbesondere im Bereich F&E (17% des Umsatze) und im Marketing.
Kurzfristig werden die Margen geopfert, um Marktanteile zu gewinnen.
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