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11/05/2020

Flash boursier

Das Wichtigste in Kürze

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Letzter Stand0.971.059'665.352'908.1110'904.484'549.645'935.982'929.809'121.3220'179.09911.65
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Haupttrends:

1. Arbeitslosenquote von 14,7% in den USA

2. Neue geldpolitische Stimulierungsmassnahmen in China?

 

Selbst rekordhoher Stellenabbau lässt Anleger unbeeindruckt!

Die risikobehafteten Vermögenswerte haben ihre Erholung fortgesetzt. Die Anleger zeigten sich unbeeindruckt von den miserablen Wirtschaftsdaten, den sehr unterschiedlichen Unternehmensergebnissen für das erste Quartal mit nach unten revidierten Gewinnerwartungen (in Europa liegt die Konsenserwartung bei -50% für das zweite Quartal 2020) und den erneuten Spannungen zwischen China und den USA. Der S&P 500 legte 3,5% zu, der Nasdaq 6%. In Europa bewegten sich die Börsen aufgrund der stark divergierenden Daten und der unterschiedlichen Pläne zur Lockerung der Restriktionen mehr oder weniger auf der Stelle.

In den USA wurde der schlechteste Arbeitsmarktbericht der letzten hundert Jahre publiziert. Die Arbeitslosenquote kletterte auf 14,7% und im April wurden 20,5 Millionen Arbeitsplätze vernichtet. Im Vergleich dazu hatten die Unternehmen in den sieben vergangenen Rezessionen zusammen 17 Millionen Arbeitsplätze gestrichen. Dieser traurige Rekord wurde trotz des 700 Milliarden US-Dollar schweren «Paycheck Protection Program» zur Sicherung der Arbeitsstellen verbucht. Ein beruhigender Faktor ist die Tatsache, dass die grosse Mehrheit der neuen Arbeitslosen (78%) höchstwahrscheinlich nur vorübergehend keine Arbeit haben wird.

Mit der Pandemie hat das Gewicht der grossen Tech-Valoren im Börsenindex S&P 500, das sich bereits in der Vor-Corona-Ära vergrössert hatte, weiter zugenommen. Aufgrund der Massnahmen des Social Distancing und des Smart Working ist es an den Märkten zu einem darwinistischen Selektionsprozess gekommen. Die Verlierer sind Sektoren wie die Freizeitindustrie, die Fluggesellschaften und die Erdölunternehmen.

Zu Beginn dieser Woche werden die Börsen durch das Vertrauen in die «Phase 2» und die Hoffnung auf neue Konjunkturstimulierungsmassnahmen der chinesischen Geldmarktbehörde angetrieben. Während die einzelnen Länder ihre Programme zur Lockerung der Corona-Massnahmen präsentieren, scheint sich der Automobilverkauf in Europa mit einem Rückgang von nur -5,5% im April zu stabilisieren. Auch das am Freitag beschlossene Übereinkommen über Darlehen zu einem Vorzugszinssatz, die von den Staaten zur Bekämpfung des Coronavirus eingesetzt werden, hatte positive Auswirkungen.

An der geldpolitischen Front hat Chinas Notenbank PBoC angekündigt, stärkere Massnahmen einzuleiten, um den negativen Auswirkungen der Pandemie auf das Wirtschaftswachstum entgegen zu wirken. Die am kommenden Mittwoch anstehende Rede von Fed-Präsident Jerome Powell zur Lage der Wirtschaft wird mit Spannung erwartet. Wird Powell die Möglichkeit von Negativzinsen erwähnen, die bis anhin von der Zentralbank abgelehnt wurden, vom Markt angesichts der Zinsentwicklung jedoch privilegiert werden?

 

Roche oder Novartis?

Seit Anfang Jahr hat der Pharmasektor über 12% besser als der Gesamtmarkt abgeschnitten. Diese Outperformance ist auf die Spekulationen über die Entwicklung eines Corona-Impfstoffes und die Corona-Diagnosetests zurückzuführen. 

Insgesamt dürfte diese Euphorie übertrieben sein, denn es gibt zahlreiche Unbekannte: Kommt der potenzielle Impfstoff rechtzeitig oder nachdem die gewünschte kollektive Immununität bereits erreicht ist? Hat das Virus mutiert oder ist es praktisch verschwunden, wenn das Medikament verfügbar ist? Werden die Produktionskapazitäten ausreichend sein? Bei so vielen Ungewissheiten ist die Vorhersage allfälliger Gewinne mehr als zufällig. 

Höchstwahrscheinlich wird die Summe letztlich nur einen Bruchteil des Umsatzes der grossen Pharmaunternehmen betragen, die an diesem Rennen beteiligt sind, denn unbekannt ist vor allem auch die Anzahl der Unternehmen, die mit einem Produkt auf den Markt kommen werden. Denn falls es einen Gewinner gibt, dann nicht nur einen. China, die USA und Europa sind mit über 120 Projekten im Rennen, von denen sich mindestens 10 in der klinischen Testphase befinden.

Diese Spekulationen haben das Verhältnis Roche/Novartis auf ein äusserst interessantes Niveau für einen Switch zugunsten von Novartis geführt. Die Bewertungsdifferenz liegt nun bei 2 Punkten (ein P/E von 15,5 für Roche gegenüber einem P/E von 13,5 für Novartis), wobei Roche beim Rennen in der Diagnostik-Sparte dabei ist.

Novartis hat allerdings nach wie vor ein Aktienrückkaufprogramm in der Höhe von knapp 10% seines Kapitals am Laufen – eine nicht zu unterschätzende Stütze für die Kursentwicklung. Auf dem aktuellen Niveau favorisieren wir daher Novartis.

 

Graph. 1.

 

 

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