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25/05/2020

Flash boursier

Das Wichtigste in Kürze

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Letzter Stand0.971.069'688.992'905.4711'073.874'444.565'935.982'955.459'324.5920'388.16905.25
Trend
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
%YTD0.48%-2.43%-8.74%-22.42%-16.42%-25.65%-21.30%-8.52%3.92%-13.82%-18.79%

 

Haupttrends:

1. Verlust der Autonomie Hongkongs befürchtet

2. Stärkerer Anstieg der Einkaufsmanagerindizes

 

Wohin geht die Reise?

Die wichtigsten Börsenindizes verzeichneten in der vergangenen Woche eine Hausse, wobei die zyklischen Papiere eine Outperformance vorlegten. Auch die Erdölpreise erholten sich deutlich; das Überangebot scheint nicht mehr so hoch als vorhergesehen. Die Fortsetzung der Erholungsbewegung, die Ende März eingesetzt hatte, ist auf die Abschwächung der Neuinfektionen mit Covid-19 in den Entwicklungsländern, die Hoffnung auf die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs und die Erholung der Wirtschaftsindikatoren zurückzuführen, in erster Linie jedoch auf die von den Zentralbanken grosszügig zur Verfügung gestellten liquiden Mittel.

Die handelspolitischen Spannungen sind zurück, vor allem zwischen den USA und China sowie zwischen Grossbritannien und der Eurozone, und die protektionistische Rhetorik verschärft sich erneut. In der Folge schwächte sich der Yuan gegenüber dem US-Dollar auf 7.14, den tiefsten Stand seit 2008, ab, und auch das britische Pfund büsste an Wert ein. Das am vergangenen Freitag von China angekündigte Sicherheitsgesetz für Hongkong hätte eine Verschärfung der Anwendungsmechanismen in Bezug auf die Schutzmassnahmen zur nationalen Sicherheit zur Folge. Die Börsen reagierten negativ, da Befürchtungen im Hinblick auf den Status Hongkongs als internationales Finanzzentrum aufkamen. Washington schaltete sich ein und versprach, vehement mit Sanktionen einzugreifen, sollte die Autonomie Hongkongs beschränkt werden. Der amerikanische Senat verabschiedete im Weiteren ein Gesetz, das die Kotierung chinesischer Unternehmen an der amerikanischen Börse untersagt, falls sich diese nicht während drei aufeinander folgenden Geschäftsjahren an die US-Rechnungsprüfungs- und Rechnungslegungsregeln halten.

Die Einkaufsmanagerindizes liegen nach wie vor deutlich im Kontraktionsbereich, haben sich im Mai jedoch mehr als erwartet verbessert, auf 30,5 Punkte für die Eurozone gegenüber 13,6 Punkte im April und auf 36,4 Punkte in den USA. Die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA lagen bei 2,44 Millionen, womit sich die versicherte Arbeitslosenquote auf 17,2% erhöhte. Die Unterstützung der Beschäftigung gehört zur Mission der US-Notenbank. Da sie jedoch nicht direkt eingreifen kann, sorgt sie über die Märkte für tiefere Zinsen, indem sie Titel aufkauft. So hat sich die Fed-Bilanz innerhalb von zwölf Wochen praktisch ebenso stark ausgeweitet wie im Zeitraum 2008-2012. Diese extrem lockere Geldpolitik führt zu einer künstlichen Aufblähung des Kapitals und fördert die Verschuldung. Die Emission von Investment-Grade-Anleihen hat sich seit März gegenüber der Vorjahresperiode praktisch auf über 1 Billion US-Dollar verdoppelt. Damit stellt sich die Frage, ob dieser Aufschwung nachhaltig ist, da das Risiko einer zweiten Welle im Raum steht und sich Konsumenten zurückhaltend zeigen könnten.

China hat sein BIP-Wachstumsziel 2020 aufgegeben, da nach wie vor grosse Unsicherheit hinsichtlich der Entwicklung der Corona-Pandemie und des Welthandelswachstums besteht. Mit dem Ziel, die Wirtschaft anzukurbeln, dürfte sich das Haushaltsdefizit dieses Jahr gegenüber dem Vorjahr (mit 2,8%) auf 3,6% des BIP erhöhen. Peking hat erneut bestätigt, das mit den USA unterzeichnete Phase-1-Abkommen anwenden zu wollen.

 

Alibaba (ISIN: US01609W1027, Kurs: USD 199.70)

Obwohl Alibaba bessere Quartalsgewinne und Umsatzzahlen als erwartet veröffentlicht hat, steht der Handelsriese aufgrund des anhaltend schwachen Konsums und der neuen Spannungen zwischen Peking und Washington unter Druck.

Der Konzern verzeichnete im vierten Quartal seines verschobenen Geschäftsjahres einen Einbruch des Reingewinns von 88% auf USD 447 Millionen. Diese Entwicklung ist auf die Blockierung der Logistiknetze im Februar zurückzuführen, die sein rentabelstes Segment direkt beeinträchtigt hat. Der Online-Riese hat die Verkäufer seiner Plattform Tmall mit Zahlungserleichterungen und Finanzierungen unterstützt, wodurch sich seine Margen allerdings noch weiter verengt haben. Das Umsatzwachstum lag bei 22% – das schwächste je verzeichnete Wachstum, das jedoch über den Erwartungen lag. Es wurde von den Segmenten e-Commerce (+19%) und Cloud Computing (+58%) gestützt und betrug 35% für das gesamte Geschäftsjahr 2019-2020. Der Reingewinn je Aktie lag bei 9.20 Yuan, während die Schätzungen von nur 6.05 Yuan ausgingen.

Obwohl die Geschäftstätigkeit auf nationaler Ebene durch die Pandemie beeinträchtigt wurde, war der Monat März durch eine regelmässige Erholung geprägt, die es ermöglichte, das Ertragsziel von 500 Mrd. Yuan zu erreichen. Das Bruttovolumen der Waren lag über einer Milliarde Dollar in den vergangenen zwölf Monaten, das heisst dreimal so hoch wie bei seinem amerikanischen Konkurrenten Amazon. Alibaba hat von dem durch die Pandemie ausgelösten radikalen Richtungswechsel der chinesischen Konsumenten bzw. dem unverzichtbar gewordenen Online-Handel und von seiner Leaderposition profitiert. Für das nächste Geschäftsjahr, das im April begonnen hat, hat sich die Finanzdirektorin einen höheren Umsatz von 650 Milliarden Yuan zum Ziel gesetzt. Sie beabsichtigt im Weiteren, die 50 Mrd. Cash für die Förderung der Konzernaktivitäten und der Technologie einzusetzen, um der immer grösseren Konkurrenz im Online-Handel mit neuen kleineren Akteuren wie JD.com und Pinduoduo Inc. entgegenzutreten.

Im Anschluss an die Publikation der Ergebnisse und das drohende Delisting an der Börse von New York büsste der Titel 5,8% ein. Trotz der trüben Konsumaussichten gibt sich der Konzern zuversichtlich, hauptsächlich aufgrund der wieder anziehenden Transaktionsvolumen im April und Mai und der Geschäftsentwicklung. Für 2021 rechnet er mit einem Wachstum von 27,5%.

 

Graph. 1.

 

 

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