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28/06/2021

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(Daten vom Freitag vor der Publikation)

 

Kein Stress

An den Börsen wurden neue Rekorde verbucht. In den USA erhielten die Aktien Auftrieb durch die «dovishe» Rede von Fed-Chef Jerome Powell, die angekündigte überparteiliche Vereinbarung über ein Infrastrukturprogramm und die ausgezeichneten Ergebnisse der US-Banken beim jährlichen Stresstest. Sollte es zu einer schwerwiegenden weltweiten Rezession mit erheblichen Auswirkungen auf die Gewerbeimmobilien, die Unternehmensverschuldung und die Beschäftigung kommen, so würde das Kapitalpolster der Banken nahezu das Doppelte der Mindestanforderungen betragen. Die Ausschüttung von Dividenden und die Aktienrückkaufprogramme sollten somit ab dem 30. Juni wieder aufgenommen werden können. In Europa waren die Anleger vorsichtiger und die Aktienindizes legten weniger stark zu. Die Verbreitung neuer Virusmutationen wie die Delta-Variante übt eine Bremswirkung aus. Auf Branchenebene konnte eine eindrückliche Avance bei den Rohstoffaktien beobachtet werden; die Erdölaktien wurden durch den um mehr als 3% gestiegenen Erdölpreis gestützt.

Fed-Präsident Jerome Powell rief anlässlich seiner Rede vor dem Kongress über die Wirtschaftslage in den USA in Erinnerung, dass die Behörden Geduld zeigen und nicht so schnell aus ihrer ultralockeren Geldpolitik aussteigen würden, was für neuen Optimismus sorgte. Die Inflation wird durch bestimmte Geschäftsbereiche im Zuge der Wiederöffnung verursacht, und für die Unternehmen, die zurzeit Mühe bekunden, geeignetes Personal zu finden, dürfte die Situation später im Jahr einfacher werden. Die Schätzungen für die Schaffung neuer Arbeitsstellen im Mai, die am kommenden Freitag veröffentlicht werden, liegen bei +700’000, der Durchschnitt seit Anfang 2021 bei 535’000. Bei diesem Tempo wird das Vor-Pandemie-Niveau erst im Herbst 2022 erreicht, was dafür spricht, an den niedrigen Zinsen festzuhalten.

Die Anleger begrüssten die von Präsident Biden angekündigte überparteiliche Vereinbarung einer Gruppe von zehn republikanischen und demokratischen Senatoren über ein Infrastrukturprogramm in der Höhe von USD 1 Billion auf 5 Jahre, mit zusätzlichen effektiven Investitionen von USD 579 Milliarden, zu lancieren. Ein grosser Teil davon soll in die Transportindustrie investiert werden, d.h. in die Modernisierung des Strassennetzes, der Brücken und Flughäfen, sowie in die Entwicklung der Strom-Infrastruktur und der Breitbandtelekommunikation. Dies würde dem BIP-Wachstum einen leichten Impuls verleihen und neue Einkommen für die Bau- und Industrieunternehmen generieren. Die Genehmigung durch den Senat steht jedoch noch aus. Die Demokraten fordern insbesondere die Prüfung eines separaten Plans zur Förderung sozialer Infrastrukturen für Gesundheit und Erziehung. Das grösste Hindernis dürfte die Finanzierung sein, die noch sehr unklar ist. Zur Diskussion stehen die Reduzierung unbezahlter Steuern, indem Betrüger aufgespürt werden, und die Nutzung eines Teils der für die Bekämpfung der Pandemie zur Verfügung gestellten Gelder. Bis jetzt standen die roten Linien beider Parteien, wie eine Steuererhöhung für Unternehmen und die Mittelschicht, nicht zur Debatte.

 

Europa im Aufwind

Mit einem Total Return von +16,7% ist der Euro Stoxx 600 nicht zu bremsen. Er ist auf ein Niveau geklettert, das letztmals im Jahr 2002 verzeichnet wurde. Dieser Anstieg ist auf einen Aufholeffekt und den Wiederaufschwung der Wirtschaft auf dem Alten Kontinent zurückzuführen. Im Weiteren wird das europäische Konjunkturprogramm NextGeneration EU, das EUR 750 Milliarden erreichen und mit Teilzahlungen an die Mitglieder noch im Juli lanciert werden könnte, den europäischen Börsen einen zusätzlichen Impuls verleihen.

Die grössten Gewinner waren die Banken, e-Fahrzeug-Hersteller und der Industriesektor, während verschiedene «Covid-Valoren» aus der Mode gekommen sind. Zu den besten Performern im Euro Stoxx 600 in diesem Jahr gehören Evolution AB, der Betreiber von Online-Casinos, Porsche und Banco de Sabadell, während die 2020 verbuchte Outperformance von Pandemiegewinnern wie Just Eat und TeamViewer der Vergangenheit angehört.

Diese Bewegungen widerspiegeln das Verhalten der Anleger, die ihre Vereidigungshaltung von 2020 aufgegeben haben und wieder mehr Risikoappetit zeigen. Sektoren, die vom Wirtschaftsaufschwung nach der Pandemiekrise profitieren, wie Banken, Automobile und Bau, stehen an vorderster Front, während die Versorger als einziger Sektor in Europa Einbussen verzeichnen.

Es ist davon auszugehen, dass die sogenannten Value-Aktien, die von der dynamischen Wirtschaftsentwicklung in Europa profitieren, auch weiterhin eine Outperformance verzeichnen werden. Die EZB ist für eine Straffung ihrer Geldpolitik noch nicht bereit. Sie wird auch ihre Wertpapierkäufe und ihre Hilfsprogramme noch nicht einstellen, die im Gegensatz zum Stimulus in den USA nicht prozyklisch sind, sondern zum Ziel haben, Europa zu modernisieren, und somit ein zusätzliches Argument für europäische Aktien liefern.

 

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