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06/04/2020

Flash boursier

Das Wichtigste in Kürze

 USD/CHFEUR/CHFSMIEURO STOXX 50DAX 30CAC 40FTSE 100S&P 500NASDAQNIKKEIMSCI Emerging MArkets
Letzter Stand0.981.069'242.442'662.999'525.774'154.585'415.502'488.657'373.0817'820.19831.72
Trend
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
%YTD1.11%-2.71%-12.95%-28.89%-28.10%-30.50%-28.20%-22.97%-17.83%-24.67%-25.38%

 

Haupttrends:

1. Börsen legen zu

2. Substanzieller Einbruch bei den PMI-Indizes

 

Stabilisiert sich die Lage?

Die Wirtschaftszahlen belegen eine massive Verschlechterung der Lage aufgrund des vorübergehenden wirtschaftlichen Stillstands. Die Gewinnprognosen werden stark nach unten revidiert und die Unternehmen verzichten auf einen Ausblick. Zurzeit sind weltweit rund 1,3 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Ausbreitung der Epidemie scheint sich nun allerdings zu verlangsamen. Die Zunahme der Neuinfizierungen in äusserst stark betroffenen Regionen wie Italien und Spanien liegt bei rund +8%. Auch das Weisse Haus gab eher optimistische Erklärungen ab und sprach von einer Stabilisierung.

Vor diesem Hintergrund starteten die Börsen heute positiv in die neue Woche, nachdem sie sich bereits in der vergangenen Woche mit nur beschränkten Verlusten eher belastbar gezeigt hatten. So verbuchte der S&P eine Einbusse von 2%, während der Eurostoxx 600 0,6% verlor, obwohl der Bankensektor durch die angekündigte Aussetzung der Dividendenzahlungen stark unter Druck stand. Die Schweizer Börse legte dank den Pharmaunternehmen, wie auch Nestlé nahezu 3% zu. Die Erholung der Erdölpreise (die Sorte Brent verzeichnete ein Plus von nahezu 37% in der Woche), die durch einen Tweet von Donald Trump ausgelöst worden war, der von einer möglichen, zwischen Saudi-Arabien und Russland vereinbarten Förderkürzung von über 10 Millionen Barrel/Tag sprach, wirkte sich ausserordentlich positiv auf den Sektor aus. Heute Montag zeigt der Trend allerdings wieder nach unten, da die geplante OPEC-Sitzung auf Donnerstag vertagt wurde.

Die in mehreren Ländern verzeichneten Signale einer verlangsamten Ausbreitung des Virus werden von den Anlegern positiv aufgenommen. Im Weiteren wird die Eurogruppe am 7. April tagen, um eine gemeinsame europäische Antwort auf die Coronakrise zu finden. Es ist von einem Massnahmenpaket die Rede, das durch Eurobonds finanziert werden soll, gemäss Aussagen von zwei deutschen Ministern ohne «Troïka und Austerität». Der Finanzplan soll insbesondere 200 Milliarden Euro für das Gesundheitssystem sowie Kredittransaktionen der Europäischen Investitionsbank in gleichem Umfang umfassen, das heisst insgesamt 4,5% des BIP der Eurozone.

Die in der vergangenen Woche für den Monat März ausgewiesenen PMI-Indizes belegen einen substanziellen Rückgang der Wirtschaftstätigkeit, vor allem im Dienstleistungsbereich. Der Einkaufsmanagerindex PMI Composite für die Eurozone ist von 51,6 Zählern im Februar auf 29,7 Zähler eingebrochen. In Deutschland resultierte ein Rückgang auf 35 Punkte, und in Italien sogar auf 17,4 Punkte für den Dienstleistungsbereich! In den USA gingen im März 701‘000 Arbeitsplätze verloren. Dies ist der erste Rückgang seit 2010 und er liegt nahe bei dem im März 2009 verzeichneten monatlichen Verlust von 800‘000 Stellen. Im Weiteren umfasst diese Zahl nicht die zweite Monatshälfte, als knapp 10 Millionen Anträge auf Arbeitslosengeld registriert wurden.

Die Ungewissheit über die realen Folgen der Stilllegung eines Grossteils der Wirtschaftstätigkeit für die Wirtschaft und die Unternehmen bleibt somit bestehen. Aus diesem Grund setzen zahlreiche Anleger nach wie vor auf Cash, was zu bedeutenden Schwankungen bei den Geldmarktfonds führt.

 

Zoom Video Communications (US98980L1017, Kurs: USD 128.20)

Im heutigen Umfeld halten Anleger nach Unternehmen Ausschau, die von der aktuellen Krise profitieren. Zu diesen gehören beispielsweise Unternehmen, die in den Bereichen Online-Spiele oder Video-Streaming-Dienste tätig sind. 

Aber auch im Berufsleben hat das Arbeiten im Homeoffice aufgrund der Schutzmassnahmen einen noch nie dagewesenen Aufschwung erfahren. Und da die Versorgung mit Information heute wichtiger denn je ist, können wir es uns nicht leisten, die Kommunikation zu kappen. Meetings und Konferenzen sind die treibende Kraft der Unternehmen, vor allem im Dienstleistungssektor. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Sie Apps wie Skype oder Webex verwenden, ist damit hoch. 

Eine in der Schweiz noch kaum bekannte App ist Zoom, die in den angelsächsischen Ländern sehr beliebt ist und in jüngster Zeit viel von sich reden machte. Es erstaunt daher nicht weiter, dass die Anleger am Erfolg dieses kalifornischen Unternehmens teilhaben wollten und sich auf den Titel gestürzt haben, obwohl dieser am 23. März bereits einen Börsenparcours von +130% seit Jahresbeginn verzeichnete! 

Anstelle von Zoom Video Communications kauften jedoch zahlreiche unaufmerksame Anleger einen Titel mit ähnlichen Namen: Zoom Technologies. Dabei handelt es sich um eine kleine chinesische Gesellschaft mit einer Börsenkapitalisierung von 31 Millionen US-Dollar, die in den USA kotiert ist (die Marktkapitalisierung von Zoom Video Communications Inc, beträgt rund 40 Milliarden US-Dollar). Es kam soweit, dass die SEC (US Securities and Exchange Commission) intervenieren und den Handel mit den Titeln von Zoom Technologies einstellen musste. 

Eine ähnliche Geschichte ereignete sich 2013: Im September 2013 stürzten sich die Anleger irrtümlicherweise auf den Titel Tweeter Home Entertainement Group (Ticker: TWTRQ), da sie glaubten, Anteile am IPO des künftigen sozialen Netzwerks Twitter (Ticker: TWTR) zu erwerben. In Tat und Wahrheit hatten sie die Titel eines Elektronikgeschäfts in kläglicher finanzieller Verfassung gekauft.

Daher: Nicht überstürzt und unbedacht kaufen!

 

Graph. 1.

 

 

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